Nach der Arbeit „Schlemmen auf Rädern“
– ist auch als Bericht im Gießener Anzeiger vom 24.02.2017 erschienen.
[http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/kreis-giessen/hungen/nach-der-arbeitschlemmen-auf-raedern_17702936.htm]
Arbeiten und Schlemmen in der Natur:
NABU Horlofftal pflegt Wahrzeichen der Schäferstadt
Seit jeher widmen sich in Hungen die Aktivisten der NABU-Gruppe Horlofftal u.a. der Sicherung und Wiederherstellung Geschichte-erzählender Naturmonumente. Zwei weitere Sanierungs- und Pflegeeinsätze galten jetzt einem weithin sichtbaren Hang, einer ehemaligen Schafweide links der Straße von Langsdorf nach Hungen.
Die alte Schafhutung mit Schafbrunnen und einer großen Gruppe von bis zu 250 Jahre alten, urwüchsigen Huteeichen wird in Hungen umgangssprachlich die „Heuern“ genannt. Die Schaftrift ist ein seltenes Stück alter Hungener Kulturlandschaft, das den Hungener Mitgliedern der Naturschutzgruppe schon Anfang der 80er Jahre als artenreiches Kleinod auffiel. Hier kam als einziger Standort in der Kernstadt noch Heidekraut vor. Auch Karthäusernelke und Färberginster gehören zu den Besonderheiten des Fleckchens, das mittlerweile auch Ziel des Hungener Schäferweges ist. Mit der Pflege sah es die letzten Jahrzehnte allerdings schlecht aus. Die Hutungsflächen sind immer mehr verbuscht, Schlehdorn bedrängte die Heideflächen, Stangenhölzer die Huteeichen.
Mit beantragten Mitteln des Landkreis Gießen hat der NABU ein Pflegekonzept erstellt und saniert diese Fläche mit seinen Aktiven (nabu-horlofftal.de) nunmehr im dritten Winter. Diesmal fiel die Arbeit besonders leicht, da die Helfer sogar mit einem „Schlemmermahl auf Rädern“ versorgt wurden. Die Hungener Kräuterfrauen Renate Hecht und Ana Farago-Macht (kraut-und-kochen.de) hatten das passende Mittagessen zubereitet. Die dicke Suppe mit frischem Gartengemüse und deftigen Würstchen war genau richtig bei so viel Kalorienverschleiß. Auch vom frischen Birnenkuchen mit Lavendel als Nachtisch blieben schließlich nur noch Krümel. Das Ende der Arbeiten ist noch nicht in Sicht, aber man sieht schon jetzt an den freigestellten stolzen Eichen ein tolles Ergebnis und Symbol der Beständigkeit.