Blüten in der Küche

Am 6.7.24 waren „Blüten in der Küche“ unser Thema, ein richtiges Sommerthema und wir hatten auch ein bißchen Wetterglück. Ein kleiner Schauer während die ersten Teilnehmer:innen eintrafen und dann wieder Sonnenschein.

Das erste Kraut fanden wir gleich im Garten des Nabu-Zentrums „Alter Bahnhof“, unserem Treffpunkt. Die Kleine Braunelle, eigentlich eher zu Heilzwecken anwendbar und ziemlich bitter, blüht gerade an vielen Orten in Rasen und Wiese, oft direkt neben dem Klee, der ein Allrounder ist mit leicht süßlichen Geschmack.

Wir setzten unseren Weg fort mitten durch das kleine Naturschutzgebiet mit seinen vielen Wasserbewohnern wie Bisam und Blässhuhn mit Jungen. Überall kann man momentan das Mädesüß entdecken, Vanillearoma pur und damit in der süßen Küche ein Gewinn. Das Johanniskraut, diesen Sommer allgegenwärtig, kam unter anderem auch in unsere Blütenbutter.

Die Wilde Möhre blüht jetzt gerade und ist dank des vielen Regens nicht zu übersehen. Wichtig ist zur sicheren Identifizierung auf die kleine rötliche oder schwarze Mittelblüte zu achten. Schon gibt es erste grüne Früchte, die in herzhaften Gerichten eingesetzt werden können. Begeistert waren (fast 😉 alle vom Aroma der Fenchelblüten auf einem ehemaligen Blühstreifen. Und Gänseblümchen natürlich, die nach jeder Mahd sofort wieder mit ihren Blüten erscheinen und jeden Salat bereichern.

Zurück im Alten Bahnhof gab es viele Aufgaben für alle Teilnehmer:innen: Die Blütenbutter musste fertiggestellt werden, die Flammkuchen wurden mit Blüten und vorbereitetem Gemüse sehr kunstvoll belegt, die Salatschiffchen befüllt…und dann wurde geschlemmt! Begleitet wurden alle Gerichte von Blüten-Kräuter-Limonade, selbst am Vortag angesetzt und gut durchgezogen.

Verdienter Applaus für Ana, als nach der Kirschtorte mit Mädesüß – Creme als Dessert wirklich jeder Aspekt von „Blüten in der Küche“ in der Praxis gezeigt wurde.

Mittsommer und Holunderblüten

Hungen, Trais-Horloff, 22.06.2024

Wir hatten es uns so schön vorgestellt: sommerliche Temperaturen, draußen speisen und ums Feuer sitzen… ja, nun, als es losgehen sollte, kam ein ordentlicher Regenguss vom Himmel. Improvisation ist alles: also zogen wir die Vorspeise vor und erzählten dabei über die Bedeutung von Mittsommer im Jahreskreis anhand eines Mittsommerbuschens, also eines traditionellen Straußes mit Johanniskraut, Beifuß, Mädesüß, Rose, Kamille, Brennnessel, Giersch, Karde, Beinwell, Linde, Eiche, Weißdorn, Getreide, Ringelblume und Gundelrebe.

Als der Regen Pause machte, brachen  wir zu unserem Rundgang auf. Viele der typischen Mittsommer-Pflanzen konnten wir auf unserem Weg entdecken. Und am Ende sind wir doch nochmal nass geworden. Zurück im NABU-Zentrum „Alter Bahnhof“ in Trais-Horloff, setzten wir unser Essen fort.

Der Hauptgang war Rote Bete-Couscous (Rezept im Archiv) mit Chimichurri und Tofu-Päckchen. Und den krönenden Abschluss bildeten marinierte Erdbeeren mit gebackenen Holunderblüten. Zum Abschluss gab es noch etwas Theorie: Die Bedeutung und die Anwendungsmöglichkeiten von Holunderblüten.

Das Feuer haben wir uns geschenkt, es war zu nass. Typisch 2024 eben.

Wald in der Küche

(Hungen, 01.06.2024) Es gab Turbulenzen, nicht nur was das Wetter anging, auch bei den Angemeldeten, so dass wir uns mit einer recht kleinen Gruppe  auf den Weg in den Wald machten. Egal, die Stimmung war trotz Getröpfel heiter.

Es ging bei unserer Exkursion um den Wald als Lebensgemeinschaft und um die Möglichkeiten, die Waldbäume und Sträucher im Wald und am Waldrand uns für Genuss und Wohlbefinden bieten. Die Linde als wichtiger Nahrungsbaum spielte eine herausragende Rolle (der Geschmack des Blatts fand gleich Anklang), ebenso die Buche, die Walnuss und verschiedene Nadelbäume, wie Fichte, Kiefer und Lärche. Testen konnte man auch schon mal den Geschmack der Wildkirschen.

Zurück im NABU-Zentrum gab es als Vorspeise warmes Baguette mit Pesto aus Hopfensprossen und Butter mit Fichtenspitzen. Es folgten Grüne Pfannkuchen ( mit Lindenblättermehl ), gefüllt mit Süßkartoffeln und Tomatensauce dazu. Als Nachtisch Schokoladenparfait mit schaumiger Fichtenspitzensauce.

Außerdem stellten wir diverse Produkte aus unserer „Waldcuisine“ dieses Frühjahrs vor: Fichtenspitzen in Honig und in Öl, Douglasienzapfen in Alkohol, Lärchenzapfen in Honig, Lindenblättermehl, Waldmeisterextrakt etc.

Wir hatten einen interessanten Nachmittag mit regem Austausch und umwerfendem Essen!

Bärlauch! «Spezial» am 04.05.24 im NABU-Zentrum „Alter Bahnhof“ Trais-Horloff

Sehr speziell waren auch die Aromen, die schon bei der Vorbereitung unseres Bärlauch-Events durch die Räume zogen. Erst aber kamen zum Einstieg ins Thema ein wenig Theorie und Anschauungsunterricht: wir hatten die wichtigsten „Bärlauch-Verwechsler“ dabei, um den Teilnehmenden in natura zu zeigen, worauf beim Sammeln zu achten ist.

Wir hatten eine komplette Bärlauchpflanze im Wasserglas und daneben Maiglöckchen und Aaronstab im Topf. Die Herbstzeitlose, die momentan auf den Wiesen zu sehen ist, aber auch schon mal ins Gebüsch ausweicht, gab es dann auf unserer Tour durch die Steinheimer Streuobstwiesen zu studieren.

Nach unserer Rückkehr gab es erste Produkte mit bzw. aus Bärlauch zu verkosten: zu Baguette gab es Bärlauchbutter, Bärlauchblüten-Pesto, eingelegte Knospen und Zwiebeln, sowie Bärlauch-Kimchi. Außerdem erläuterten wir, wie man Öl, Essig und Sole mit Bärlauch herstellt und in der Küche als Würze einsetzt.

Der Hauptgang war ein zartgrünes Bärlauchrisotto. Die Zeit, in der der Risottoreis garte, nutzten wir, um auch ganz allgemein die Vorzüge von Wildpflanzen in der täglichen Ernährung zu beleuchten. Nur im Nachtisch war kein Bärlauch: Es gab ein köstliches Parfait, marmoriert mit einer Vogelmierencreme und Himbeermark, garniert mit Früchten und Blüten.

Schade, dass die Bärlauch-Saison schon fast vorbei ist!

Zweimal wilde „Grüne Sauce“

Unterschiedlicher hätte das Wetter bei den beiden Terminen nicht sein können: Einmal T-Shirt-Wetter und zuletzt Bibber-Temperaturen. Aber es hat allen, die dabei waren, Spaß gemacht, wie wir am Feedback ablesen durften.

Nach eingehender Besprechung der in Frage kommenden Pflanzen wurde unter den blühenden Obstbäumen des Steinheimer Streuobstwiesengebiets „Kalterrain“ nach Arten getrennt gesammelt: Spitzwegerich, Giersch, Gänseblümchen, Knoblauchsrauke, Löwenzahn, Pimpinelle und Spitzwegerich.

Nach unserer Rückkehr ins NABU-Zentrum „Alter Bahnhof“ ging es dann ans Vor- und Zubereiten: Kräuter fein schneiden, Eier schälen und einen Berg Kartoffeln pellen für den Hauptgang, die wilde „Grüne Sauce“. Währenddessen erhitzte Ana im Wok die Vorspeise, Spaghetti mit Hopfenspargel. Die Nachspeise, ein Rhabarberkuchen mit Mandelkruste (beim ersten Termin eine Creme aus Seidentofu) wartete schon fertig in der Küche.

Das gemeinsame Essen in großer Runde ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Veranstaltungen: Alle sitzen am Tisch, Fragen können gestellt, Rezepte ausgetauscht und Erfahrungen geteilt werden. Und wenn dann noch ein paar Leute helfen, die Küche wieder aufzuräumen, ist es eine gelungene Veranstaltung!