Schon länger habe ich die Beschreibungen von sog. Fermenten, die man im Netz findet, aufmerksam gelesen und wollte das dieser Tage ausprobieren. Ich wollte aber weder Sauerkraut machen, noch Möhren milchsauer vergären, sondern habe das verwendet, was zuhauf in meinem Garten gerade zu finden ist: verschiedene Wildkräuter
(Bild 1, unten Mitte: Giersch, rechts rum: Taubnessel, Vogelmiere, kl. Wiesenknopf/Pimpinelle, Wiesenlabkraut,Knoblauchrauke, wilder Lauch).
Ich verwende hier ein recycletes Glas, in das ich die klein geschnittenen Kräuter gebe, mit wenig Salz (Bild 2) und viel Kraftaufwand (Bild 3) ordentlich zusammenstampfe. Das Ziel ist, dass aus dem Gemenge die Luft raus kommt, die Zellen gequetscht werden, um Saft austreten zu lassen. Da schon lange kein Regen mehr gefallen ist, waren die Kräuter nicht so saftig, wie gedacht. Da habe ich am Ende etwas abgekochtes Wasser zugegeben. Wenn alles gut verdichtet ist, sollte etwas Flüssigkeit über dem Grünzeug stehen.
Das Ganze sollte nun etwa 3 Tage warm stehen, damit die Fermentation in Gang kommt. Außerdem soll das ohne Sauerstoff geschehen. Deshalb habe ich mit einer Gefriertüte, die ins Glas gestopft wird, dann mit Wasser aufgefüllt (Bild 4), mein Glas verschlossen. Wie gesagt, milde Wärme hilft. Dann sollten sich im Glas schöne Bläschen entwickeln und der Geruch sollte angenehm sein! Wenn dem so ist, kann ab Tag 4 alles kühl gestellt werden und man muss noch weitere 2-4 Wochen warten, bis man das Endprodukt genießen kann.
Anmerkung: In solch ein Glas passen geradezu unglaubliche Mengen Grünzeug. Ich musste nochmal raus und ernten gehen.
Ich habe es jetzt noch nicht getestet, aber falls der Geschmack überzeugt, werden weitere Experimente folgen.
Kurzfassung auch auf Instagram: renatehecht, KrautundKochen Hessen